Theater im „Schaf“
Februar 1933: Liederkranz Maikammer führt das Stück „Alt-Heidelberg“ im „Wirtshaus zum Schaf“ auf – vom kulturellen Leben in Maikammer zwischen den Kriegen.

Februar 1933,
5. von rechts stehend: Rudolf Buchenberger,
2. von links sitzend: Rudolfs ältere Schwester Elisabeth Buchenberger


„Mein Großvater August Buchenberger, Gastwirt der Wirtschaft zum Schaf, ließ in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts einen Saal bauen. Er existiert heute noch, wird aber seit der Schließung des Gasthauses 1955 nicht mehr als solcher benutzt. In diesem Saal fanden Tanzstunden, Faschingsveranstaltungen, Gemeindeversammlungen, Vereinssitzungen und auch Theateraufführungen statt.
Vor allem die ältere Schwester meines Vaters, Tante Elisabeth Buchenberger ( geb. 1905) war eine begeisterte Schauspielerin und animierte Vereine Stücke aufzuführen.
Die Bilder zeigen die Theaterproduktion „Alt-Heidelberg“ des Liederkranzes Maikammer von 1933. Dieses Theaterstück von Wilhelm Meyer-Förster war Anfang des 20sten Jahrhunderts sehr beliebt und wurde im Winter 1932/33 relativ aufwändig im Saal des „Wirtshaus zum Schaf“ aufgeführt. Das 1. Bild zeigt alle Mitwirkenden vor der Kulisse im Saal. Meine Tante Elisabeth ist die Frau mit weißer Schürze und gedecktem Kleid, zweite von links. Mein Vater Rudolf Buchenberger geb.1907, ist der fünfte stehende von rechts. Das zweite Bild zeigt eine kleinere Gruppe, mein Vater ist der Mann vorne links. Das dritte Bild ist die Handschrift meines Vaters auf dem Foto.“
Quelle: Text u. Fotos 2020: Christian Buchenberger, *1947, Speyer, Sohn von Rudolf Buchenberger
(Buchenberger, OFB <777>)

Februar 1933,
vorne links mit dunklem Anzug: Rudolf Buchenberger, Sohn von Gastwirt August Buchenberger
Theaterproduktionen im Gasthaus zum Schaf in den 1950er Jahren.


„Pension Tulius“, 25.01.1951.
„Zur Erinnerung an die Zeit vom 10.November 1950 bis zum 6.Februar 1951. Pension „Tullius“.
aufgenommen am 25.1.1951.
Baron zu sein ist fein.
Hugo /Baron,
Anita /Tante Bienchen.“



„Unschuldig verurteilt“, 1953.
Es wirkten u.a. mit:
Josef Wilhelm, Erich Weißler (Feldschütz), Liesel Baumann, Adolf Wilhelm, Willi Wilhelm, Herbert Ziegler, Kuno Bachtler, August Thirolf

Bühnenbild von Kunstmaler Richard Platz, St. Martin.

Bühnenbild von Kunstmaler Richard Platz aus St. Martin.
Mitwirkende: Hanna Glatz, Hubert Langhäuser, Doris Ziegler, Karl Henrich, Friedel Anslinger, Maria Kühn, Manfred Schädler.
„Karl Henrich, auf dem Foto oben in der Mitte mit schwarzen Handschuhen und weißen Kniestrümpfen war DIE Theaterkoriphäe sowie ein gottbegnadeter Schauspieler und hat oft Regie geführt ! Die Bühnenelemente waren variabel und auf beiden Seiten mit Bildern versehen, so dass sie je nach Bedarf rumgedreht und hin und her geschoben werden konnten! Hinter dem Bühnenrand vorne (mit Unterbrechung in der Mitte) war die Beleuchtung untergebracht.“ (Erinnerungen 2023 von Klaus Hemmer, Enkel von August Buchenberger.)
„Entweder kam man durch Vereine zum Theaterspiel oder wurde direkt darauf angesprochen. Viel Vergnügen gab es damals ja nicht. Wer immer die Leitungen der Theaterstücke hatte und auch Regie führte war Karl Henrich. Wir haben uns beim Theaterspielen kennen gelernt und später dann auch geheiratet. Er war 10 Jahre älter als ich und stammte aus Silz. Er arbeitete in Frankfurt und kam nur am Wochenende mit der Bahn hierher. Da wir jungen Leute auch immer mal wieder Blödsinn im Kopf hatten musste er manchmal auch ein Donnerwetter loslassen damit die Arbeit bei den Proben losgehen konnte. Ich selbst habe nur bei einem Stück mitgespielt, das hieß „Die Brautschau“ ich weiß nur noch, dass ich darin „Teig machen musste“, den Inhalt kann ich aber nicht mehr erinnern. Eine Bekannte und Nachbarin von mir, die auch oft dabei war und mitgespielt hat, war Liesel Baumann geb. Bachtler.“ (Erinnerungen 2023 von Ingrid Henrich, Ehefrau von Karl Henrich.)

Zweite Reihe in der Mitte im Nadelstreifenanzug sitzt Liesel Goede geb. Leonhardt vom Buchbindergeschäft Leonhardt in der Weinstraße Nord 11,
links neben ihr Tochter Helga Warth.

Die Brüder Herbert und Edmund Ziegler, Adolf Wilhelm und Karl Rhein an der Gitarre.
Karl Rhein führte einen Mandolinen-Club..
Heike Scholhölter, 2023